Was bedeutet "Cocktail" eigentlich?

Was bedeutet "Cocktail" eigentlich?

Was bedeutet "Cocktail" eigentlich?

Ein Cocktail ist ein alkoholisches Mischgetränk, das aus mindestens zwei, oft aber auch mehr, Zutaten besteht. Die Basis eines Cocktails bilden meist eine oder mehrere Spirituosen. „Cocktail“ bedeutet zu Deutsch Hahnenschwanz – warum dieser merkwürdige Name?

Eine weitverbreitete Erklärung bezieht sich auf nicht-reinrassige Pferde, sozusagen Mischlingspferde. Diese wurden früher nämlich als „cock-tailed horses“ bezeichnet, da ihr Schweif häufig gestutzt war und an Hahnenschwänze erinnerte. Bei Cocktails handelt es sich, wie bei den cock-tailed horses, ebenfalls um Mischungen, weswegen diese Bezeichnung passend erschien.
  • Eine der plausibelsten Erklärungen ist, dass das Wort „Cocktail“ aus der Kolonialzeit stammt, als Tavernenbesitzer Spirituosen in groĂźen Fässern lagerten. Wenn die Fässer fast leer waren, mischten die Gastwirte die verschiedenen RĂĽckstände (auch Tailings genannt) in einem Fass und verkauften die Mischung zu einem reduzierten Preis. Das Gemisch wurde dann durch einen Wasserhahn, genannt Cock, gelassen. Aus diesem Grund fragten Kunden, die sich nur diese billigere alkoholische Mischung leisten konnten, nach „Cock Tailings“.
  • In einer Ausgabe der Londoner Zeitung Morning Post and Gazetteer vom März 1798 finden wir einen der ältesten gedruckten Belege fĂĽr die Verwendung des Begriffs Cocktail fĂĽr ein Getränk. Dort ist zu lesen, dass ein Kneipenwirt einen fetten Lotteriegewinn eingestrichen und daraufhin seinen Gästen ihre Zechen erlassen hatte. Laut dem Artikel hatte der damalige Premierminister William Pitt, Junior, unter anderem ein Glas „Cock-Tail“ zu sich genommen. Woraus dieser bestand, bleibt zwar unerwähnt, doch es heiĂźt, dass er auch als Ginger, zu Deutsch Ingwer, bekannt sei.
  • Folgender Theorie begegnet man immer wieder: Der französischen Apotheker Antoine AmĂ©dĂ©e Peychaud kreierte in New Orleans Mixgetränke, die er in Eierbechern servierte. Eierbecher heiĂźt auf Französisch „coquetier“. Daraus soll dann der Begriff Cocktail entstanden sein. Dagegen spricht aber, dass der Franzose sein Getränk um 1830 hergestellt und serviert hatte, als die Bezeichnung Cocktail schon längst verbreitet war.

  • In den Vereinigten Staaten ist die Geschichte der Betsy Flanagan sehr beliebt. Sie soll während der Amerikanischen Revolution eine Kneipe eröffnet haben, die von amerikanischen und französischen Soldaten besucht wurde. Eines Abends habe sie den Offizieren ein Hähnchen serviert, das sie einem Nachbarn, der Anhänger der verhassten Engländer war, entwendet hatte. Nach dem Essen servierte sie einen Punch in mit Federn dekorierten Gläsern. Die Offiziere sollen dann mit „vive le cocktail“ angestoĂźen haben unddadurch sei die Bezeichnung Cocktail geboren.

Einige dieser Geschichten könnten stimmen. Zumindest erscheinen sie logisch. Wir werden die Wahrheit wohl nie erfahren, so bleibt es ganz Dir überlassen, welche Version Dein Favorit ist. Wichtig ist doch eigentlich nur, dass der Cocktail, den du trinkst, Dir schmeckt. Da kann es doch ziemlich egal sein, wie das Getränk zu seinem Namen kam, nicht wahr?

Zubereitung

Die Zubereitung eines Cocktails variiert je nach Cocktail und kommt auf die Zutaten an. Cocktails, die nur aus Spirituosen oder anderen leichten Zutaten bestehen, werden üblicherweise in einem Rührglas zubereitet. Bei dieser Methode geben die Barkeeper die Zutaten in das Glas und verrühren sie mit dem Barlöffel.

Bei schwer vermischbaran Zutaten, wie z. B. Sahne oder Sirup, kommt der Cocktail-Shaker zum Einsatz – ein Becher, in welchem Eiswürfel und die verschiedenen Zutaten des jeweiligen Cocktails geschüttelt und somit vermischt werden. Alternativ können Barkeeper oder Hobbymischer die Drinks auch direkt im Cocktailglas zubereiten.

Worauf du achten solltest

Cocktails sehen schön bunt aus, schmecken süß und scheinen harmlos. Sind sie aber nicht, da du den Alkoholgehalt häufig gar nicht wahrnimmst oder stark unterschätzt. Du weißt zwar, dass sich in deinem Drink Alkohol befindet, doch wirklich herausschmecken kannst du ihn häufig nicht. Durch die vielen verschiedenen Zutaten, die sich oft aus süßen Fruchtsäften zusammensetzen, wird der Alkoholgeschmack fast komplett überdeckt. Außerdem gibt es keine verbindlichen Regeln dazu, mit wie viel Alkohol ein bestimmter Cocktail zubereitet werden muss.

Was sind Longdrinks und was ist ein Highball?

Definiert sich ein Longdrink vor allem aus der einfachen Kombination aus Spirituose und Mixer, gelten viele vermeintlich klassische Longdrinks traditionell auch als Highballs – etwa Gin & Tonic, Dark ’n’ Stormy (Rum & Cola) oder Horse’s Neck (Whiskey mit Ginger Ale). Der Unterschied hier ist die Größe. Während ein Longdrink im entsprechenden Glas – ein Longdrink-Glas hat meist eine Füllmenge von über 200ml, die trotz Eiswürfeln hineinpasst – randvoll mit 200ml Filler aufgefüllt wird (oder zumindest diese Menge des Fillers in einer Flasche dem Gast zur Verfügung gestellt), ist der Highball ein Drink, der in einem kleineren Glas mit durch den Bartender festgelegten Mengen und Mischungsverhältnissen fertig serviert wird. Zumindest ist dies die Definition der Boilerman Bars, in denen das Prinzip Highball modernisiert und zum Barkonzept erhoben wurde.

Abgesehen von der Menge und der Servierart scheint es keine klaren Abgrenzungen zwischen Longdrink und Highball zu geben. Beide sind tendenziell größer als ein klassischer Cocktial im engeren Sinne. Beide können auch mit Saft aufgefüllt werden, wobei sprudelige Filler grundsätzlich in der Überzahl sind. Und beide können auch genauso gemixt werden wie ein Cocktail – mit mehreren Komponenten, mehreren Spirituosen etc. – und nur die Menge macht den Unterschied. Viele Tiki-Drinks und andere neumodische Fancy Cocktails wie etwa der Mai-Tai, verschiedene Coladas oder der Singapore Sling werden in großen, bauchigen Hurricane Gläsern serviert, sodass sie von der Menge her zu den Longdrinks gehören, obwohl die Rezepte nichts mit der Zwei-Komponenten-Definition des Longdrinks zu tun haben.

  • Longdrink
    • GroĂźer Cocktail, FĂĽllmenge ab 140ml, meist ca.  200–250ml, bis zu 400ml
    • Meistens eine Spirituose und ein sprudeliger Filler auf EiswĂĽrfeln
    • Gin & Tonic, Horse’s Neck, Dark’n’Stormy, Whiskey Cola, Tom Collins,Wodka Lemon
    • Aber auch groĂźe aufwendige Tiki Cocktails sind oft aufgrund der Menge Longdrinks
  • Highball
    • In der Regel mit 100–140ml etwas kleiner als Longdrinks, aber nicht klar abgegrenzt
    • Ebenfalls in der Regel eine Spirituose aufgefĂĽllt mit sprudeligem Filler auf EiswĂĽrfeln
    • Soda & Scotch, Paloma oder New England Highballs mit Cranberrysaft statt Soda
    • Die meisten klassischen Longdrinks sind auch Highballs, aber nicht jeder Highball ist ein Longdrink
  • Shortdrink
    • FĂĽllmenge meist 5–10cl
    • Starker Cocktail mit meist mehreren alkoholhaltigen Komponenten, ohne Filler
    • Negroni, Old Fashioned, Manhattan, Martini
    • Klassische Cocktails in den ikonischen Cocktail-Gläsern
  • Shooter / Shot
    • FĂĽllmenge 2cl oder beim „Doppelten“ 4cl, aber auch bis ca. 6cl
    • Ein Kurzer, meistens eine pure Spirituose, oft in einem Zug getrunken
    • Nicht zu verwechseln mit der Degustation in entsprechenden Gläsern
    • Seltener mehrere Komponenten, geschichtet oder gemixt; z.B. B52, Mexikaner, Kamikaze
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